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Hintergrund

Retrospektive Studien, die einen günstigen Effekt von moderatem Alkoholkonsum auf die Gesundheit zeigten, müssen kritisch bewertet werden, da diese lediglich Assoziationen und nicht Kausalitäten untersuchten [Cotrim, H. P. et al. 2009][Hajifathalian, K. et al. 2019][Mueller, S. et al. 2018]. Zudem zeigten tierexperimentelle prospektive Daten eindeutig einen negativen Einfluss von Alkohol auf z.B. eine diätetisch induzierte Fettleber [Nascimento, A. F. et al. 2013][Seitz, H. K. et al. 2015][Wang, Y. et al. 2010][Xu, J. et al. 2011]. Diese Beobachtung konnte auch bei NAFLD Patienten gemacht werden, die durch Alkoholkonsum eine beschleunigte Fibroseprogression aufwiesen [Ekstedt, M. et al. 2009]. Schließlich zeigte eine retrospektive Studie, dass Patienten mit NASH Zirrhose, die Alkohol auch in kleineren Mengen konsumieren, ein signifikant höheres Risiko für die HCC-Entwicklung haben [Ascha, M. S. et al. 2010]. Alkoholkonsum ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung einer Leberzirrhose [Roerecke, M. et al. 2019], und insbesondere bei fortgeschrittenen Erkrankungsstadien sollte auf sozialen Alkoholkonsum komplett verzichtet werden. Hier soll eine absolute Abstinenz empfohlen werden. In einer kleinen Kohorten-Analyse zeigte sich schon bei Patienten mit moderatem, regelmäßigen Alkoholkonsum (<140 g/Woche) häufiger ein fortgeschrittenes Fibrosestadium, insbesondere bei Vorliegen eines T2DM [Blomdahl, J. et al. 2021].

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